Bei der Planung unserer Expedition hatte ich Vulkane nur kurz erwähnt und schon waren alle alternativen Reiseziele nicht mehr diskutabel.
Für Paul geht der Urlaub eigentlich erst mit einer Fährfahrt so richtig los und so setzen wir unsere Reise durch den Süden Italiens fort, queren das Land und erreichen die Westküste. Den Fährhafen zu erreichen war dank eines besonderen Verkehrskonzeptes bei dem alle Fahrzeuge durch ein Nadelöhr gelotst wurden, aber nicht gerade einfach. Nachdem wir uns der Regulierung durch die Obrigkeit gefügt hatten, konnten wir endlich in See stechen.
Schon am Fährhafen präsentierte sich Sizilien mit einem strahlend blauen Himmel, keine Schwade trübte die Stimmung. Mit der Küste des Landes hatten wir aber auch die Strömungen des Meers gewechselt und aus der liebgewonnenen Badewanne wurde ein frischer Gebirgssee. Der Osten der Insel besteht quasi aus einer unendlich in die Länge gezogenen Siedlung. Beim Ziehen müssen sich die Durchgangsstrassen nochmals deutlich verjüngt haben, die Fahrt mit Bergungsbrettern und Wassertanks an den Flanken unseres Mobils, liess die Fahrt keine Sekunde langweilig werden.
Und dann wurde es konkret, verscheucht vom kalten Wasser starteten wir unsere vermeintlich ebenfalls kühle Expedition auf den Ätna. Die Jacken hatten wir schon zur Hand, aber auch auf deutlich über 2.000 Meter, blieb es sommerlich warm. So warm, dass wir Nero dann um den Crater de Silvestri herumgetragen haben.
Nach der landschaftlich echt atemraubenden Auffahrt zum Parkplatz war die Landschaft die sich uns darbot wirklich einzigartig. Ebenso beeindruckend war der Blick über die Insel, völlig wolken- und schwadenfrei. Zumindest fast, nach einem Rumpeln stieg dann doch eine Rauchwolke aus einem höher gelegnen Krater auf.
Auf der Insel haben wir bis jetzt kaum Touristen aus Deutschland ausgemacht, andere Nationalitäten sind dabei ganz normal vertreten… viele Italiener sind verwundert, aber selbst meine Kinder haben die Nachricht “der Süden Italiens brennt” mehrfach vermittelt bekommen. Augen zu öffnen ohne Angst zu schüren halte ich dabei für den besseren Weg.
Nachdem wir den Ätna von unserer Bucket Liste streichen konnten, haben wir uns bis in den Süden der Insel durchgeschlagen und erleben ein wenig Karibik, geniessen die Tage am Strand, waschen und leben in den Tag.
Ich schreibe hier als Vater einer ehemalig sechsköpfigen Familie über die Dinge die mich freuen und die mir und meinen Kindern Spaß machen. Themen sind meine Kinder, die Urlaube, alles was wir so um uns rum haben und die Dinge die uns vielleicht von der Mehrheit unterscheiden.
Warum das Ganze? Um unsere Freude mit meiner Mutter, unseren Freunden und den Menschen zu teilen, die wir auf unserem Weg kennenlernen dürfen.