Wir hatten sieben Tage und die haben wir genutzt, ohne Plan, aber mit ganz viel Freude.
Der Zeitplan war eng, eigentlich zu eng für eine Insel wie Sardinien, aber wir sind es gewohnt schnell zu reisen, den Blickwinkel zu wechseln um Neues zu entdecken. Und so war die Entscheidung für Sardinien, trotz aller meiner Warnungen eindeutig.
Es ging am frühen Abend des 11. Junis los, zackig nach Livorno, wir hatten nur wenig Puffer um pünktlich um 7:00 an der Fähre zu stehen. Wir kamen 3:13 an, Nele blieb lange Zeit mit mir wach und so war die Fahrt wirklich unterhaltsam. Wir reihten uns in die unendliche Schlange der VW Busse ein und schliefen drei Stunden in unserem Schlafzimmer im ersten Deck auf 1,20 Meter Breite.
Die Erholung war minimal und auf der Fähre konnten wir das auch nicht wirklich wett machen. Aber egal, jetzt waren wir auf Sardinien und steuerten schnurstracks den ersten Strand an. Den Montag brauchten wir für die Planung der weiteren Reise, dankenswerter Weise hat das Nele übernommen, ich hatte noch einige Termine.
Und dann ging es los. Wir haben noch nie so viele interessante Menschen, tolle Natur, fabelhafte Strände und Abenteuer auf nur einer Insel erlebt.
Die besonderen Highlights sind mit Sicherheit:
- Porto Pino
- Costa Verde (danke Petra)
- Rio Rosso di Piscinas
- Geisterdorf Gairo Vecchio
Am Strand des Porto Pino stolperten wir zufällig in eine Situation in der sich fünf junge Sarden mit dem Mercedes Sprinter ihres Chefs im feinen, weissen Sand wirklich massiv festgefahren hatten. Die Freude über unser Auftauchen war immens und wir konnten den Wagen aus der misslichen Situation mit Seilwinde und Vierradantrieb befreien. Dankenswerterweise gingen die Getränke und Snacks an diesem Tag auf unsere fünf Freunde, ebenso wie die glückliche Umarmung des Fahrers, der schon schweisstreibend versucht hatte das Fahrzeug auszugraben, zu Lasten meines T-Shirts ging 😉.
Wir verbrachten den restlichen Tag an dem Strand, scheiterten aber mit dem Versuch dort halblegal übernachten zu dürften. Aber egal, wir fanden einen tollen Stellplatz und neue Freunde.
Auf einem der sechs Stellplätze bekamen wir den Tipp die Costa Verde zu besuchen. Und was soll ich sagen, der Tipp war Gold wert. Eine Landschaft aus riesigen Dünen in denen es trotzdem grün gab, einen Strand der keinen Vergleich scheuen muss, es war gigantisch und wir wirbelten mächtig Staub auf 😇.
Es ist schwierig Sardinien in Worte zu fassen. Aber Sardinien ist eigentlich ein kleines eigenes Land. Die Menschen sind zurückhalten aber unheimlich freundlich, die Reisenden die wir kennenlernen durften sind frei und erkunden, Sardinien ist wie gemacht für uns. Die Zeit war zu kurz und wir kommen wieder, aber egal wie kurz es war, jeder Augenblick hat sich mehr als gelohnt. Aber Sardinien bedeutet reisen, Standortwechsel, am besten permanent, sonst verpasst man sehr sehr viel schönes.
Und vielleicht haben uns sogar die Strassenmeister, weil wir so reisen wie wir reisen uns regelmäßig ein “Bon Giornata” bei ihrer schweisstreibenden Tätigkeit zugerufen und exakt den hatten wir, jeden Tag, jeden Augenblick.
Danke Sardinien und ihr fahrt da hin und seid frei ✌️
Ich schreibe hier als Vater einer ehemalig sechsköpfigen Familie über die Dinge die mich freuen und die mir und meinen Kindern Spaß machen. Themen sind meine Kinder, die Urlaube, alles was wir so um uns rum haben und die Dinge die uns vielleicht von der Mehrheit unterscheiden.
Warum das Ganze? Um unsere Freude mit meiner Mutter, unseren Freunden und den Menschen zu teilen, die wir auf unserem Weg kennenlernen dürfen.