Pfingsten hat uns Sardinien umgehauen, der Peloponnes scheint die logische Fortführung zu sein.
Unüblich für uns starten wir unsere Expedition 22, die Umrundung des Peloponnes in der zweiten Hälfte der Sommerferien. Nach langweiligen Ferienwochen ging es dann in der Nacht vom 19. auf den 20. August endlich los.
Nachdem der Weg das Ziel ist, alles auf zwei Achsen. Österreich, Slowenien, Kroatien haben wir nur für günstige Tankstopps genutzt und sind ohne Pinkelpause in Serbien ein erstes mal angekommen. Die erste (und einzige) Navigatorin hat einen kleinen Campingplatz südlich von Belgrad für uns auserkoren und der hatte es in sich.
Der Campingplatz ist eher Anhängsel zu einem Streichel- und Biohof, die kleine Taverne entpuppte sich als Lokal der gehobenen Küche (mit extrem fairen Preisen) und einem kleinen aber feinen Hotel. Das Abendessen war wirklich von allerhöchster Qualität und feinstem Geschmack. Die Kinder durften in die Küche um sich eine Nachspeise auszusuchen und wir fühlten uns einfach nur wohl.
Aber es gab noch einen besonderen Moment in Serbien. Auf der Weiterfahrt entdeckten wir einen tischtennisplattengroßen Mini Market, wir drehten um und betraten eine Welt von gestern. Wir kauften was wir nicht kannten und ein paar weltweite Produkte als Sicherheit. Die ältere Dame, die das Geschäft führt hörte nicht auf mir serbische Sätze an den Kopf zu werfen. Sie hatte sicher längst gemerkt, dass wir kein Wort verstanden, aber alles lief auf einen Vergleich von Nele & Paul zu ihrer Familien hinaus und so kamen wir nicht umhin uns auch noch die blumig beschriebenen Familienbilder anzusehen.
Schöner kann man nicht einkaufen.
Wir verliessen Serbien, vollgetankt nicht nur mit billigem Diesel. Auf der weiteren Strecke entschieden wir Athen links liegen zu lassen. Zu groß war die Vorfreude aufs Meer und wir beschlossen unterhalb von Thessaloniki die lange Durstphase endlich zu beenden.
Der erste Campingplatz war stark von Dauercampern (aus Thessaloniki) und bulgarischen Kurzurlaubern geprägt, aber wir waren am Meer, im Wasser, hatten Oktopus zum Abendessen und hissten zum ersten mal unsere Flagge.
So ganz Peloponnes war das aber noch nicht. Nicht mehr sicher ob wir eine oder zwei Nächte dort waren, aber wir brachen auf um Neues zu erkunden. Wir erreichten den Peloponnes endlich über die Strasse von Korinth und machten das erste mal in diesem Urlaub Erfahrungen mit dem griechischen Essen.
Diese Preise kamen uns merkwürdig vor. € 1,80 für einen Souvlaki? Wie sollte Nele davon satt werden? Zum Glück habe ich nicht aus Vorsicht mehr bestellt, es hat gereicht, wie immer wenn ich gezweifelt habe.
Dann unsere erste Nacht auf einem Stellplatz direkt am Strand, wieder gab es Oktopus, diesmal aber aus der mobilen Küche. Die Expedition war diesmal stark von meinen Terminen geprägt, aber Dank dem griechischen Netz, das praktisch überall 5G Abdeckung bot, waren diese immer und überall möglich.
Für den nächsten Tag stand dann ein erstes Highlight auf der Landkarte. Ein verlassener Bahnhof (by Myloi) auf dem zwei Dampfloks und eine Diesellok ihren Ruhestand geniessen.
Und hier die erste Etappe:
Ich schreibe hier als Vater einer ehemalig sechsköpfigen Familie über die Dinge die mich freuen und die mir und meinen Kindern Spaß machen. Themen sind meine Kinder, die Urlaube, alles was wir so um uns rum haben und die Dinge die uns vielleicht von der Mehrheit unterscheiden.
Warum das Ganze? Um unsere Freude mit meiner Mutter, unseren Freunden und den Menschen zu teilen, die wir auf unserem Weg kennenlernen dürfen.